Oculus VRs CTO und lebende Spieleentwickler-Legende John Carmack hat in einem Interview mit Engadget.com neue Details über die Zukunft von Oculus Rift auf lange und kurze Sicht verraten.
Oculus Rift als Standalone-System? So stellt sich zumindest John Carmack die Zukunft des Rifts vor. Ein Standalone-Android-Gerät, welches ohne zusätzliche Hardware oder Rechner bereits einige Anwendungen wie virtuelle Kinos oder Casual-Games spielen kann. So können auch Nutzer ohne einen Highend-PC Oculus Rift nutzen. Für aufwendige Anwendungen kann dann ein Computer angeschlossen werden, der die notwendige Rechenleistung für AAA-Rift Titel und Schnittstellen zum anschließen zusätzlicher Peripherie wie den Virtuix Omni oder Controllern liefert. Ähnliche Ansätze verfolgt derzeit z.B. das Dive, allerdings wird hier ein Smartphone als Rechner und Bildschirm benutzt.
Carmack erwartet, dass es schon bald in Serie produzierte und in das Preismodel von Oculus VR passende 4K Bildschirme geben wird, die dem Rift ein noch bessres Bild verleihen werden. In der ersten Consumer Verison werden diese aber wohl nicht vorhanden sein. Das größere Problem, aus der Sicht von Carmack ist jedoch erst einmal nicht die Auflösung, welche ja bereits auf 1080 erhöht wurde, sondern das Headtracking. Im Gegensatz zu vielen Behauptungen wird VR-Sickness, laut Oculus VR, weniger durch die offensichtlich geringe Auflösung als durch das fehlende Positions-Tracking verursacht.
Oculus VR arbeitet derzeit an einer Lösung für das Positions-Tracking, wobei Carmack lediglich verriet dass sie derzeit unterschiedlichen Techniken (Inside Out, Outside In, Magnetfeld) testen.
Optical Inside-Out: Eine Kamera im Gehäuse des Gerätes, beobachtet Marker in der Umgebung.
Optical Outside-In: Eine Kamera außerhalb des Gerätes beobachtet Marker am Gerät, z.B. bunte LEDs
Magnetfeld: Die Position wird wie beim Razer Hydra oder STEM System, anhand eines von einer Basisstation ausgehenden Magnetfeld bestimmt.
Der Schöpfer der Doom und Wolfenstein Serien verriet jedoch, dass es nach der Veröffentlichung der Endbenutzer Version ein zweites Entwickler Kit geben wird, mit einer höheren Auflösung und Positions-Tracking.
Derzeit wird bei Oculus VR noch darüber entschieden, welcher der beste Vertriebsweg für die Endbenutzer Version ist. Zur Diskussion stehen unter anderem „Direct to Consumer“, also z.B. der Verkauf über die eigene Webseite, oder der Verkauf als Retail Version in den Geschäften.
Update: Palmer bestätigt das Oculus Rift Development Kit 2
In einem Kommentar zu dem Interview auf Reddit, bestätigt Palmer, dass ein 2. Development Kit kommen wird. Dies ist auch nur eine logische Folgerung, denn die Entwickler müssen schließlich vor dem Start der Endbenutzer Version ihr Software an die neue Hardware anpassen. Sie werden jedoch dieses Jahr weder das Development Kit noch die Endbenutzer Version offiziell ankündigen, geschweige denn die Vorbestellung veröffentlichen. Alle für das aktuelle Development Kit entwickelte Inhalte sollen jedoch kompatibel zu Zukünftigen Iterationen des Rifts sein – trotzdem werden Entwickler um die neuen Features nutzen zu können ihre Software Updaten müssen.
„Spielentwickler Legende“, „Standalone Android Gerät“, könnt ihr bei solchen Mehrwort-Begriffen nicht wenigstens Bindestriche einfügen, wie das im Deutschen üblich ist?
Hallo Sabine,
Danke für den Hinweis, ich werde zukünftig mehr darauf achten.
Besten Gruß,
Daniel
Vielen Dank für diesen Bericht, Herr Korgel.
Ich frag mich nur, ob diese Verneinung der Veröffentlichung des 2. DevKits in diesem Jahr eher daher kommt, dass die momentanen Devkits sich als Goldesel erwiesen haben, ja sichtlich mehr einbringen als kosten, und man noch möglichst viele davon loswerden will bevor man den Nachfolgern, die wegen teureren Komponenten sicher viel weniger Profit abwerfen, ein Datum gibt und die Leute damit zum Warten und Nichtbestellen ersterer ermutigt.
Ich meinerseits befinde mich gerade in eben dieser Zwickmühle, denke aber, dass ich warten werde.
Endlich mal wieder etwas worauf man sich freuen kann.
[…] John Carmack an einem Oculus Rift SDK für Android Geräte. Also wieder mal etwas völlig neues. Erst kürzlich hatte er davon berichtet, wie er sich die Zukunft des Rifts vorstellt: Ein […]