Vor nicht allzu langer Zeit war ich in Italien im Urlaub, weshalb das Blog zwei Wochen pausiert hatte. Auf diesen Trip hatte ich meine GearVR 2 mit einem Galaxy S6 mitgenommen um das gute Stück mal auf seine Urlaubs-Fähigkeiten zu testen, das Ergebnis findet ihr hier.Wer kennt es nicht? Urlaub mit den Eltern, stundenlange Autofahrten mit dem Gameboy auf der Rückbank. – Die Zeiten gehören für viele von uns wahrscheinlich der Vergangenheit an – doch lange Autofahrten gibt es immer noch. So bin ich zum Beispiel mit Freunden nach Italien gefahren. Auf der Fahrt hatte ich ausreichend Zeit die Brille auf ihre Tauglichkeit auf der Rückbank zu testen. Die erste Hürde ist jedoch überhaupt das aufsetzen der Brille: In den ersten Stunden hat man noch ausreichend Gesprächsthemen, sodass man sich nicht völlig abschotten möchte. Aber auch zu späterer Stunde, musste ich mich regelrecht überwinden die Brille in dem vollbesetzten Auto aufzuziehen. – Beim Gameboy Spielen, auch mit Kopfhörern, ist man ja zu mindestens noch ansprechbar. Das aufsetzten der Brille wirkte auf mich so wie „Ich will mit euch nichts zu tun haben“.
An einem gewissem Punkt, habe ich die Brille nun trotzdem aufgezogen und stellte fest: Renn und Flugspiele klappen während der Autofahrt richtig gut. Die Vibrationen des Fahrzeugs verstärken teilweise sogar die Immersion, sodass man sich noch mehr in dem Spiel fühlt. Je nach Spiel reißen einem rabiate Fahrmanöver des echten Fahrers dann aber doch raus. Am meisten Spaß hatte ich mit dem Rail-Shooter Bandit Six. Als Heckschütze an einem Bomber muss man Jagdflugzeuge abwehren. Da passen die Vibrationen des Autos perfekt. Obwohl man virtuell rückwärts fliegt und real natürlich Vorwärts fährt, erhöht sich die Immersion und ich hatte keine Probleme mit Übelkeit. Wobei ich auch ziemlich unanffällig für VR-Sickness bin. Egal ob freie Fahrt oder Stop and Go im Stau, ich konnte stets gut Spielen. Allerdings könnte ich mir Vorstellen, dass besonders letzteres häufiger zu Problemen führen könnte. Hier gilt: Probieren geht über Studieren :)
Top down Spiele wie Nighttime Terror und Ego Lauf Spiele wie Temple Run VR sind allerdings nicht so gut für die Fahrt geeignet. Die Vibrationen zerstören die Immersion und schnell tritt ein komisches Gefühl auf, welches signalisiert das etwa nicht stimmt. Übelkeit konnte ich bei mir nicht feststellen, trotzdem fand ich es nicht sonderlich angenehm. Bei 360° Filmen und virtuellen Kinos konnte ich nicht komplett abtauchen, unangenehm waren sie aber nicht.
Zwar nicht in diesem Urlaub, aber zu einem anderen Zeitpunkt habe ich die GearVR auch schon im Flugzeug ausprobieren können: Dort ist die GearVR quasi genauso gut zu gebrauchen wie am Boden. Allerdings nur solange die Anschnallzeichen aus sind. Denn zum einen dürfen technische Geräte sonst ohnehin nicht verwendet werden und zum anderen wirken die Kräfte bei Start, Landung und Turbulenzen sich nicht unbedingt positiv auf den Magen aus.
Während des Urlaub selbst, konnte ich mit der GearVR nicht sonderlich viel Anfangen. Mit zum Strand wollte ich sie nicht nehmen, da sie zu teuer ist und beim Wandern brauchte ich auch keine weitere Unterhaltung. Erst an den wenigen regnerischen Tagen wo alle an ihrem Handys herumspielen oder ein Buch gelesen haben, habe ich die GearVR als eine gute Alternative entdeckt – auch wenn sie sich deutlich unsozialer anfühlt als das Stille lesen eines Buches mit den Mitbewohnern an einem Tisch. Bis auf dass die Brille mal herum gereicht wurde um sie auszuprobieren, blieb sie beim gemeinschaftlichen ausklingen Lassen des Abends meistens im Zimmer.
Fazit:
Für lange Autofahrten, nach dem die Gesprächsthemen ausgegangen sind und besonders auf längeren Flügen ist die GearVR ein guter Wegbereiter. Auch an langweiligen Regentagen ist sie ein guter Zeitvertreib im Urlaub, denn zu warm wurde es mir trotz schwülen Wetters erst nach gut einer Stunde. – Und je nach Spiel macht davor ohnehin entweder das Akku oder die CPU aufgrund der Wärmeentwicklung schlapp. Wer mit dem Gedanken spielt, ob er seine GearVR mit in den Urlaub nehmen soll, dem sollte klar sein: Die meiste Zeit wird sie wahrscheinlich nur im Zimmer liegen und je nach Begleitung muss man sich anfangs eventuell überwinden die Brille aufzusetzen. An einem wirklich langweiligen Tag an die Pläne buchstäblich ins Wasser fallen, freut man sich dann aber umso mehr sie dabei zu haben.