Still war es in den letzten Zeit um den 3rd Party Treiber VorpX, der ursprünglich kurz nach dem Release des Developer Kits erscheinen sollte. Eine Stille, die sich der führende 3D Software- Hersteller TriDef zu nutzen macht, um sein eigenes Tool für Oculus Rift bereit zu machen. Doch für welche der beiden soll man sich nun entscheiden?
Einleitung
VorpX Entwickler Ralf Ostertag hat mir großzügiger Weise eine Kopie der aktuellen VorpX Beta zukommen lassen. Die TriDef Oculus Rift Beta ist öffentlich zugänglich, es wird lediglich die aktuelle stabile Version von TriDef benötigt. Die Entwicklung zu VorpX begann kurz nach dem Ende der Kickstarter Kampagne von Oculus Rift. Lange Zeit war nichts Konkretes bekannt bis zunächst erste Screenshots, dann eine Webseite mit einer Liste von unterstützen Spielen und schließlich eine Closed Beta auftauchten. Dass das TriDef- Team an einer Oculus Rift Unterstützung arbeitet ,wurde erst kürzlich bekannt- Jedoch war dieser Schritt nahe liegend. TriDef ist schließlich derzeit Marktführer in dem Bereich: Die TriDef 3D Software rendert 2D Inhalte, egal ob Bild, Video oder Spiel in 3D. 3D TVs von Samsung, Hyundai, Sharp und Co wurden schon länger unterstützt. In diese Reihe gliedert sich nun auch Oculus VR mit dem Rift ein.
VorpX klinkt sich in aktuelle und ältere Spiele, die DirectX 9 bis 11 nutzen, ein um sie mit Virtual Reality Hardware wie dem Oculus Rift spielbar zu machen. Unterstützte Spiele werden in stereoskopischem 3D gerendert und können fast wie Spiele mit nativen Support mittels Rift gesteuert werden. Zu den gut 50 Spielen, die komplett unterstützt werden, kommen noch viele weitere hinzu, die ohne stereoskopischem 3D mittels Rift gespielt werden können. Bei diesen Spielen sieht das linke und recht Auge jeweils einen Ausschnitt des selben Bildes und es entsteht, wie bei einem gewöhnlichem Monitor, kein 3D Effekt. VorpX bietet viele Funktionen, die das Spielen von nicht für VR- Headsets entwickelten Spielen vereinfachen sollen.
Die TriDef Beta kann derzeit nur DirectX9 Spiele für das Oculus Rift kompatibel darstellen. Theoretisch sind 3D Profile für über 790 Spiele vorhanden, allerdings sind nur ein Teil davon DirectX 9 Spiele und diese sind größtenteils derzeit nicht für das Rift optimiert und funktionieren nicht zufriedenzustellend. Die Entwickler selbst nennen zehn funktionierende Spiele, schließen aber nicht aus, dass weitere Titel auch funktionieren könnten. Ferner gibt es Fan Communities die in eigener Regie Profile erstellen und so TriDef 3D mit immer mehr Spielen kompatibel machen.
Einstellungen
Während die Einstellungsmöglichkeiten außerhalb des Spiels bei beiden noch recht limitiert sind, bieten beide Programme eine nette Auswahl an Optionen, die im Spiel geändert werden können.
Um Spiele mittels TriDef mit dem richtigen Profil starten zu können, müssen sie über den TriDef 3D Ignition Launcher gestartet werden. Neue Spiele können über einen Profil Manager hinzugefügt werden, der automatisch den Namen des ausgewählten Spiels mit der Datenbank abgleicht und das passende Profil, sofern vorhanden, herunterlädt. Wer ein Spiel über Steam mit TriDef spielen möchte, muss über Steam eine Desktop Verknüpfung anlegen und diese in dem „Spiel hinzufügen“-Wizzard auswählen. Startet man ein Spiel über den Wizzard, startet dieser den Steam Client neu und führt alle Spiele, die nun aus Steam heraus gestartet werden, mit dem gewählten Profil aus. Spiele ohne vorhandenes Profil können mit einem „Generic“ Profil hinzugefügt werden, was für einige Titel bereits ausreichend ist um sie in 3D spielen zu können, allerdings häufig ohne Kopf-Rollen und mit nicht optimierten Einstellungen.
VorpX arbeitet intern zwar auch mit Profilen, diese werden allerdings automatisch ausgewählt. Spiele können, sofern VorpX im Hintergrund läuft wie gewohnt direkt über ihre Exe, Verknüpfung oder über Steam gestartet werden. VorpX überprüft dann ob es ein 3D Profil für diesen Titel hat. Andernfalls entscheidet eine Heuristik ob es einen Versuch wert ist, sich trotzdem in das Spiel ein zu klinken. Sollte ein Spiel kein 3D Profil haben, wird es meist ohne stereoskopischem 3D auf dem Rift ausgegeben. Es fehlt also an Tiefe, aber trotzdem ist es spielbar- Kopf-Rollen und Headtracking ist meist kein Problem. Der Profil Editor ist in der getesteten Version noch nicht freigeschaltet, so dass Einstellungen jeweils im Spiel vorgenommen werden müssen.
Ingame Einstellungen
Im Spiel haben beide Programme weit aus detaillierte Möglichkeiten das Spielerlebnis anzupassen als in ihren Launcher Anwendungen.
Das TriDef Menü erlaubt es dem Spieler diverse Einstellungen vor zu nehmen und die Darstellung so nach eigenem Wunsch anzupassen. In den 3D Einstellungen kann zum Beispiel die Bild Separation angepasst oder, für schwächere PCs, die Render Qualität verringert werden. Auf Wunsch ist es möglich einen roten Punkt als Zielhilfe einblenden zu lassen. In den HMD Einstellungen kann der Spieler das FOV erweitern um die schwarzen Balken am oberen und unteren Ende des Blickfeldes verschwinden zu lassen. Da das Bild nach Ändern der Ausgabe- FOV sehr gestreckt wird, sollte das FOV des Spiels ebenfalls geändert werden. Es empfiehlt sich diese Einstellungen in dem Spiel selbst vorzunehmen, sollte dies nicht möglich sein, kann das FOV auch mit TriDef erzwungen werden. Dies kann jedoch zu unschönen Clipping Fehlern führen.
VoprX bietet ebenfalls viele Anpassungsmöglichkeiten. Von Augenabstand über Focuspunkt bis Chromatic Aberration ist alles dabei. Am wichtigsten sind wohl die Möglichkeiten für die Anpassung des Pupillen Abstandes (IPD) und der Vignettengröße. Die größten Stärken von VorpX sind allerdings die HMD bzw. Rift spezifischen Möglichkeiten, die es bietet. So kann das VorpX eigene Menü zum Beispiel, im Gegensatz zu dem von TriDef, ohne Abnehmen des Rifts bedient werden (Nach Update auch bei Tridef möglich). Zusätzlich kann der Spieler nicht nur jedes Spiel mittels eines internen Joy2Key Mappers mit Gamepad spielen, es bietet auch ein Feature, mit dem jedes Menü ohne Abnehmen des Rifts bedient werden kann. Hält der Spieler die mittlere Maustaste gedrückt, steuert er mit Kopfbewegungen nicht mehr die Maus bzw. Sicht. Im Gegenteil, die Sicht wird fixiert und mittels Kopfbewegungen kann der sichtbare Ausschnitt bewegt werden. Egal ob Trader, Spielmenü oder Hud, all diese Elemente können ohne Abnehmen des Rifts im Detail betrachtet werden. Clipping bzw. Reflektions- Fehler konnte ich nicht feststellen.
Hi, erstmal vielen dank für den Vergleich.
Da ich Tridef jetzt schon eine ganze weile mit meinem 3D TV verwende, es also auch vor über einem Jahr gekauft habe, bin ich natürlich heiß auf VorpX.
Hab leider viele schlechte Erfahrungen mit Tridef gemacht, einige Spiele wie Max Payne 3, Alan Wake oder Diablo 3 waren super auf meinem 3D TV, leider kamen auch relativ häufig Grafikfehler hinzu, was zusammen mit der schlechten Performance nicht immer Spaß gemacht hat.
Und einige Spiele waren trotz der angeblichen Unterstützung kaum spielbar, zumindestens nicht spielbar wenn man vor hatte das Spiel richtig durch zu spielen, und nicht nur für 10 Minuten testen wollte.
Wie auch immer, ich werde mir VorpX auf jeden Fall anschaffen und selber richtig testen. Hoffe nur dass das Release nicht mehr solange auf sich warten lässt.
Hey Daniel!
Schöner, ausführlicher und informativer Artikel.
Vielleicht solltest du aber noch etwas näher auf die Möglichkeiten des 3D-Rendering beider Programme eingehen. Vorpx z.B. nutzt als „Default“-Einstellung, soweit ich weiss, die „Depth-Buffer 3d“-Methode.
Ähnlich wie z.B. das 3D aus Crysis 2 + 3.
Diese Art der 3D Darstellung wird auch auf den aktuellen Konsolen häufig zur Darstellung von Spielen in 3D verwendet, da es sehr Resourcen-schonend ist.
Der Effekt ist aber auch deutlich weniger stark ausgeprägt, als „natives“ stereoskopisches 3D. „Pop-Out“-Effekte wird man mit dieser Art des Renderings kaum zu Gesicht bekommen. Das würde auch die starken Unterschiede in der Performance beider Programme erklären, da Tri-Def „Geometry 3D“ verwendet, welches die Performance des Spiels um 50 reduziert, da hier das Spiel 2x, also aus einem verschiedenem Blickwinkel berechnet wird damit jedes Auge „sein“ Bild erhält. Zwar bietet auch Tri-Def eine eigene „Depth-Buffer 3D“-Rendering-Option an (Power 3D), dies funktioniert aber noch nicht in der Oculus-Beta-Version.
Wer einen starken Rechner sein eigen nennt, sollte auf jeden Fall immer nativem 3D der Depth-Buffer-Methode den Vorzug geben, da es der Realität am nächsten kommt und einfach deutlich schöner aussieht.
Von der Vorpx-Homepage:
„Depth Buffer 3D vs. Geometry 3D
vorpX supports two different modes to create a 3d effect. The main mode is a fast Z-buffer based reconstruction, the second mode is geometry based 3d that renders two distinct views (not available for all games so far). In all games that support both modes you can easily switch between them on-the-fly, making it easy to compare them.
Both methods have their pros & cons, what you like better will definitely be a matter of taste, and might even differ from game to game.
Z-Buffer 3D:
+ Very fast (almost twice as fast), 60Hz almost guaranteed (very important on the Rift)
– Slightly worse depth perception in some games
– Some artifacts due the 3d creation (mostly less annoying then the geometry 3d artifacts)
Geometry 3D:
+ Slightly better depth perception in some games
– Slow (roughly half the speed of the Z-Buffer mode)
– Often annoying artifacts (misplaced shaders/reflections, effects/ui at wrong depth etc.)
No easy choice. Personally I tend towards the Z-buffer mode in most cases though. High speed really is extremely important on the Rift, and (somewhat surprisingly) in many modern games the Z-buffer method does even look better than the geometry 3d.“
Ansonsten: Mach weiter so, komme immer wieder mal gerne hier zu Bloculus, danke für deine Mühe!
Hey, danke für das Feedback :)
Wenn ich mich richtig erinnere nutzt die aktuelle Beta Version für DirectX 11 Spiele die Tiefen-buffer Methode und für DirectX 9 Spiele die Geometrische 3d Methode. Ich kann die These gerade leider nicht prüfen, da meine Beta Version erneut freigeschaltet werden muss. Eine Auswahl Möglichkeit, gab es in der Closed Beta jedoch noch nicht. (Diese wurde allerdings auch nicht regelmäßig mit dem aktuellen Stand der Entwicklung versorgt.)
Ferner habe ich deine Erklärung zum Tiefenbuffer vs. geom. 3d Als Zitat in den Artikel auf Seite 3 eingebaut, Danke.
Gruß Daniel
Naja, solange das Rift noch nicht „wirklich“ rausgekommen ist, hat er ja noch ne menge Zeit VorpX fertig zu stellen. VorpX sieht besser aus als Tridef, jedenfalls vom Test her. Allerdings scheint das ne 1-Mann Nummer zu sein. In meinen über 20 jahren im Netz habe ich leider schon viele gute Projekte untergehen sehen, weil es gerüchteweise ja sowas wie RL geben soll ;). Ich bin auch der Meinung das Rift Support von den Herstellern kommen sollte und nicht von einer Dritt-Firma. Allerdings…sind das noch alles ungelegte Eier^^
Mann kann doch jetzt schon alles riften?
http://www.mtbs3d.com/phpbb/viewtopic.php?f=140&t=18494&p=141498#p141498
Hey Thomas,
Ich verstehe deinen Kommentar so, dass du sagen möchtest dass Programme wie VorpX / TriDef überflüssig sind.(?)
Mit einem 2ten PC und einer 170-200 Euro Teuren HDMI Capture Card, ist dies möglich. Aufgrund des Preises und des Aufwands ist dies aber derzeit wohl eher eine Randlösung. (Es wird in dem Artikel nicht explizit genannt ob es möglich ist die HDMI Capture Card in den bestehenden PC einzubauen und das Signal durch zu schleifen, sollte aber möglich sein.) Ferner wird für Spiele die keinen nativen Stereo Modus haben, immer noch Zusatz Software (Iz3d / Tridef) benötigt. Eine „Consumer“-Lösung wie VorpX/Tridef sie bieten möchten ist dies in jedem Fall nicht ;)
Gruß,
Daniel
Hallo Daniel!
Klar, nur für Pc geeks und native (Tridef/VorpX) für Oculus gerendert ist bestimmt immer besser (wenn ohne bugs). Aber wir VR´s haben immer nen alten PC rumstehen (reichen ja schon zwei alte CPU Kerne),
und die Liste von Games bei Tridef ist nun mal deutlich länger wenn man den Rift support abstellt. Und so „Consumer sind“ Vorpx/Tridef auch nicht, zumindest nicht so einfach wie eine Xbox oder PS3. Und eine PS3/4 oder XBOX/ONE an einen PC mit Capture Karte anzuschließen dürfte laut der „How to“ Videos net schwer sein. Immerhin gehen damit Konsolen(freu mich schon auf Wipeout in 3D von der Ps3), vorallem auch mal ein Retrotitel ohne Emu auf dem Rift.
Aber ich sehe das auch nur als nerdige Erweiterung, wenn auch eine massive Erweiterung. Wenn dann noch per RF Joypademulierung Headtracking ermöglicht wird….,
Gruss
Thomas
Ps.: Gute Idee das alles in einem PC zu erledigen! Mit einem Zweitmonitor sollte das doch wirklich funktionieren. Ich werden den Macher gleich mal auf MTBS anschreiben.
[…] direkt zum Release gekauft hatte. Bisher konnte das Spiel nur mit Hilfe von Vireio Perception oder Tridef mit dem Rift gespielt […]
[…] Die letzten News über VorpX sind schon wieder eine Weile her.Damals vergleichten wir die damalige VorpX Beta mit dem Konkurrenten TriDef. Auch auf der offiziellen Webseite gibt es noch nichts Neues. Trotzdem tauchte heute, wie aus dem Nichts, die Meldung auf, dass die VorpX Beta nun der Öffentlichkeit zur Verfügung steht! […]
[…] ist es zum Beispiel möglich ein PC-Videospiel mit Tridef 3D und Splashtop auf das Smartphone in Side By Side 3D zu streamen. Auf diese Weise ist es möglich […]
Hay ich hoofe das liest jemand und zwar funkt das mit vorpx irgendwie nicht bei mir rift an etc vorpx an alles eingestellt und wenn ich dann irgendwas starte wie portal 2 nun sehe ich nicht 2 gleiche bilder
Bsp. [Bild]/\[Bild]
sonder ich sie das eine bild geteilt
Bsp. [Bil]/\[ld]
also das bild geteilt und auf beide augen gesetzt total unangenehm und egal was ich mache es funkt nicht kennst einer das problem oder/ und weiß jemand was man da machen kann hab eine dk2 und das ganz neue vorpx das ja dk2 nun unterstützt